Bitcoin ist in den letzten Jahren zu einer immer beliebteren Währung geworden. Inzwischen akzeptieren viele Händler Bitcoin direkt und man kann damit eine Vielzahl von Produkten im Internet kaufen. Viele Hoster bieten dedizierte Server und VPS auch gegen Bitcoin an. Und auch viele andere Dienste im Internet akzeptieren Bitcoin, inklusive der meisten VPN-Anbieter. Selbstverständlich akzeptiert auch Perfect Privacy Bitcoin als Zahlungsmittel.
Ein weiterer Einsatzzweck für Bitcoins sind Gutscheine (Gift Cards). Auf verschiedenen Portalen können Sie Gutscheine für Amazon, eBay, Steam und Vieles mehr erwerben. Und schließlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, Bitcoin gegen Fiat-Währungen wie Euro oder US-Dollar zu wechseln. Dabei sind sowohl Auszahlungen auf das Bankkonto als auch zu Kreditkarten (Debit Cards) möglich.
Dieser Artikel geht auf die Grundlagen ein, die man wissen sollte, wenn man Bitcoin als Zahlungsmittel verwenden möchte. In zwei weiteren Artikeln gehen wir auf die Einrichtung des Bitcoin-Clients und Bitcoin-Tauschbörsen ein. Wer sofort loslegen möchte, kann mit dem Client-Artikel anfangen, wir empfehlen aber unbedingt auch diese Einführung zu lesen, wenn keine Erfahrungen mit Bitcoin bestehen.
Wir gehen hier absichtlich nicht auf die technischen Details von Bitcoin ein, sondern nur darauf, was man als Endnutzer wirklich wissen muss, um Bitcoins zu benutzen. Wer mehr über die technischen Einzelheiten des Bitcoin-Protokolls erfahren möchte, findet eine klar verständliche Erklärung (in Englisch) hier: How the Bitcoin Protocol works.
Jeder, der Bitcoins erhalten oder versenden möchte, benötigt eine Bitcoin-Wallet. Diese Wallet enthält die nötigen Daten, um Bitcoin-Adressen zu generieren. Vereinfacht ausgedrückt entspricht eine Bitcoin-Adresse einer Kontonummer.
Bitcoin-Adressen sind Base58-encoded. Das ist ein spezielles Format, dass alle Buchstaben und Ziffern außer „0“, „O“, „I“ umd „l“ enthält, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Typischerweise starten Bitcoin-Adressen mit 1 oder 3 und sind 33 bis 34 Zeichen lang. Eine gültige Bitcoin-Adresse sieht beispielsweise so aus: 1JWkoVVGcoBbCsvo6QwizMte7NAkubXRU2.
Mehr Details können Sie hier erfahren (in Englisch): Bitcoin-Adressen
Entgegen der naheliegenden Annahme, werden Bitcoins aber nicht in der Bitcoin-Wallet gespeichert, sondern in der so genannten „Block Chain“. Dabei handelt es sich um ein öffentliches Register, dass alle bisher getätigten Bitcoin-Transaktionen enthält. Jede dieser Transaktionen wird mit kryptographischen Mitteln auf Gültigkeit überprüft.
Ein wichtiger Punkt, den man bei Bitcoin beachten muss: Transaktionen verhalten sich ähnlich wie Bargeld-Transaktionen: Eine durchgeführte Aktion kann nicht mehr zurückgebucht werden. Alle Transaktionen sind endgültig. Man sollte daher immer doppelt überprüfen, dass die Ziel-Adresse und den Betrag korrekt sind.
Ebenso muss man besondere Sorgfalt mit seiner Wallet-Datei walten lassen: Geht diese verloren, sind auch alle Bitcoins unwiderruflich verloren. Dabei ist das Guthaben zwar noch vorhanden (Bitcoins werden ja in der Blockchain, nicht der Wallet gespeichert) und die Bitcoin-Adressen sind noch gültig, aber ohne die Wallet kann man diese Bitcoins nicht ausgeben – de facto sind sie eingefroren.
Die Wallet sollte daher zum einen mit einer starken Passphrase gesichert werden und zum anderen sollte man unbedingt Backups von seiner Wallet-Datei machen und diese auf verschiedenen externen Speichermedien wie USB-Sticks sichern. Das stellt sicher, dass Unbefugte keine Bitcoins entnehmen können, selbst wenn ihnen die Wallet in die Hände fallen sollte.
Um eine Wallet zu generieren benötigt man einen Bitcoin-Client. Hier hat man grundsätzlich die Wahl zwischen dem originalen Bitcoin-Client „Bitcoin Core“ oder Software von einem Dritthersteller.
Einige dieser alternativen Clients bieten zwei wesentliche Vorteile gegenüber Bitcoin Core: Mit so genannten „HD Clients“ kann die Wallet (und alle darin gelagerten Bitcoins) wiederhergestellt werden, selbst wenn alle Daten inklusive der Wallet und der zugehörigen Passphrase verloren gegangen sind. Dazu muss man eine Kette von Code-Wörtern eingeben, die man sich bei der Wallet-Erstellung aufschreibt und an einem sicheren Ort verwahrt. Wir gehen in dieser Artikel-Serie nicht auf die technischen Einzelheiten dazu ein, aber im Client-Artikel finden Sie alle nötigen Informationen für den praktischen Umgang mit HD Wallets.
Der zweite Vorteil von vielen alternativen Clients ist, dass es sich um so genannte „Lite Clients“ handelt. Bitcoin Core hingegen ist ein „Full Node Client“, was bedeutet dass beim erstmaligen Start des Programms die gesamte Blockchain synchronisiert werden muss. Um den Kontostand zu berechnen und Transaktionen durchzuführen, müssen Full Node Clients alle bisherigen Transaktionen kennen. Dieser Schritt ist äußerst ressourcenintensiv und dauert inzwischen auch mit einem i7-Prozessor und guter Bandbreite mehrere Tage.
Lite-Wallets hingegen nutzen einen Proxy-Server auf dem der Bitcoin-Dienst läuft und die Synchronisation stattfindet. Das bedeutet, dass der eigene Rechner nicht synchronisieren muss und die Software sofort einsatzbereit ist. Für den praktikablen Umgang mit Bitcoin empfiehlt sich eine HD Lite Wallet wie Electrum oder Multibit HD. Im Client-Artikel gehen wir spezifisch auf Electrum ein.
Mit einem Bitcoin-Client kann man lediglich Bitcoins empfangen oder versenden. Um Bitcoins aber in andere Währungen umzutauschen, muss man auf Bitcoin-Börsen zurückgreifen. Die größten und bekanntesten sind Bitstamp, Kraken, BTC-E und Bitfinex.
Wenn man sich bei einer Bitcoin-Börse registriert, kann man dort von anderen Nutzern Bitcoins kaufen oder verkaufen. Bitcoin-Börsen bieten unterschiedliche Möglichkeiten, Euro oder US-Dollar auf das eigene Konto einzuzahlen, mit dessen Guthaben können dann Bitcoins eingekauft werden. Ebenso können erworbene Bitcoins wieder gegen Euro oder US-Dollar umgetauscht werden, diese können dann per Überweisung auf das eigene Bankkonto oder die eigene Kreditkarte transferiert werden.
Im Artikel zum Zahlungsverkehr gehen wir anhand von Bitstamp als Beispiel genauer auf die Benutzung von Tauschbörsen ein. Zuerst sollten Sie sich allerdings einen Bitcoin-Client installieren und den Client-Artikel lesen, denn es ist grundsätzlich davon abzuraten, Bitcoins bei einem externen Dienstleister zu lagern – Bitcoin-Börsen sollten nur für Transaktionen genutzt werden; die längerfristige Aufbewahrung von Bitcoins sollte in der eigenen Wallet geschehen.